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Projekt Klimacheck 2023

Welper Verde und das Thema Nachhaltigkeit an der Gesamtschule Hattingen

Im letzten Jahr hat sich eine Gruppe von Lehrern und Schülern zusammengefunden, die sich in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz für die Gesamtschule Hattingen einsetzen möchten und bereits viele Ideen für eine nachhaltigere Schule zusammengetragen haben. Die Nachhaltigkeitsgruppe „Welper Verde“ war entstanden. Die Ideen der Teilnehmenden reichen vom Themenbereich Wasserversorgung, Mobilität, Energieersparnis bis hin zu Ideen, inwiefern unsere Mensaversorgung klimafreundlicher gestaltet werden könnte. Im Rahmen der Diskussionen ist uns allen aber schnell klar geworden, dass wir gezielt und strukturiert erfassen müssen, in welchen Handlungsfeldern wir bereits nachhaltiger handeln und in welchen wir ggf. einen Nachholbedarf haben. Daraus ist die Idee entstanden einen „Klimacheck“ an unserer Schule durchzuführen.

Zum Projekt „Klimacheck“:

Da wir seit diesem Schuljahr einen Projektkurs in der Q2 (Jahrgang 13) zum Thema „Klima“ eingerichtet haben, bot es sich an, den Klimacheck mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Projektkurses durchzuführen. Bei der Organisation des Klimachecks haben wir uns an anderen Schulen orientiert, die einen derartigen Klimacheck schon durchgeführt haben. Vereinzelt existieren Handlungsempfehlungen und Broschüren zu den Vorgehensweisen dieser Pionier-Schulen.

Der Klimacheck umfasst verschiedene Untersuchungsfelder (Energie, Material und Abfall, Wasser, Pausenversorgung/ Ernährung, Schulgelände, Mobilität und Verkehr) von denen jedes noch weitere Unterkategorien umfasst. Weil ein allumfassender Klimacheck womöglich das ganze Schuljahr gedauert hätte und wir uns erst einmal „vortasten“ wollten, haben wir uns dazu entschieden das Themenfeld „Energie“ näher zu betrachten und Konkret drei Untersuchungsaspekte ausgewählt: Heizung; Raumklima und Temperaturen; Beleuchtung.

Seit Ende November haben neben den Schülerinnen und Schülern des Projektkurses auch Schülerinnen aus der Klasse 10C (Lara Winkler und Jule Pommerenke) in Zusammenarbeit mit dem Hausmeisterteam, Experten der Stadtwerke Hattingen (Herr Peter Stebbe, Herr Joshua Rosendahl und Herr Johannes Kluger) Interviews und Messungen durchgeführt, viel gerechnet und sich intensiv mit möglichen Lösungen für einen hohen Energieverbrauch beschäftigt. Ermöglicht wurden die Messungen allerdings erst durch das Equipment der Stadt Hattingen. Die Gruppen erhielten dazu im Vorfeld drei Messkoffer mit Lux-Metern, Thermo-Hygrometern, einer Wärmebildkamera und Zeitschaltuhren.

Laura, Luisa, Artur, Gina, Carolin, Nele und Olivia (Q2) haben sich mit dem Thema Raumklima beschäftigt und festgestellt, dass einige Räume überheizt sind, während andere Räume viel zu geringe Temperaturen aufweisen. Zusätzlich bemerkten die Schülerinnen und Schüler, dass die Raumluft einen deutlich zu geringen Feuchtigkeitsanteil und manchmal einen recht hohen CO2– Wert besaß. Dies kann im Schulalltag dazu führen, dass die Schleimhäute austrocknen, das Risiko für Ansteckungen oder andere Reizungen ansteigt oder die Konzentrationsfähigkeit sinkt. Das Überheizen der Räume steigert außerdem unnötigerweise die Heizkosten.

Jona, Timon, Joshua, Lion, Silas, Juri und Nikolas (Q2) haben unsere Heizungsanlage untersucht sich mit den Fragen beschäftigt, wie sich eine Dämmung konkret auf die Ersparnis auswirken würde. Die Schülergruppe berechnete unter Anleitung von Peter Stebbe (Stadtwerke Hattingen) die Transmissionswärmeverluste eines Klassenraumes. Dabei fiel auf, dass eine Dämmung des Gebäudes die Energiekosten fast um 50% senken könnte. Eine zusätzliche Optimierung und Überprüfung der Heizungssteuerung könnte so bei unseren Schulgebäuden eine Kostenersparnis von mehreren tausend Euro im Jahr bedeuten.

Jule und Lara (10 C) haben sich mit Frau Jeske (Lehrerin), Herrn Rosendahl und Herrn Kluger (Stadtwerke Hattingen) die Ausstattung der Schule mit Leuchtmitteln angeschaut. Dabei erkannten die Schülerinnen u.a. schnell, dass als Leuchtmittel größtenteils Leuchtstoffröhren statt LED-Röhren verwendet wurden. Die Schülerinnen konnten in ihren Untersuchungen zeigen, dass ein Austausch der Leuchtmittel sich finanziell bereits im ersten Jahr amortisieren würde.

Energie-Check, WAZ-Artikel vom 3.02.23

Fazit/ Handlungsempfehlungen/ Nutzen

Alle Schülerinnen und Schüler haben konkrete Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, entweder jeder Einzelne in der Schule oder der Schulträger umsetzen kann. Sie reichen von Empfehlungen zum richtigen Lüften über kleinere Umrüstungsmaßnahmen bis hin zu umfassenden Sanierungsmaßnahmen. Die Ergebnisse wollen die Schülerinnen und Schüler sowie die beteiligten Kolleginnen der Welper Verde-Gruppe (Sophie Westermann-Gast und Birga Günzel) der Schulgemeinde vorstellen. Zusätzlich sollen Erinnerungskarten zum richtigen Lüften und der Lichteinsparung in den Klassenräumen angebracht werden.

Klimacheck und weitere Vorgehensweisen.

Die Ergebnisse der drei Themenfelder bilden nur einen kleinen Teil des umfassenden Klimachecks. Zukünftig wollen wir weitere Bereiche untersuchen und Rückschlüsse auf die CO2-Bilanz der Schule ziehen.[1] Auch weitere Aktionen wollen wir in den nächsten Jahren mit der Schulgemeinde durchführen. Im Gespräch sind zurzeit die Ausstattung der Schule mit Wasserspendern, die Pflanzung neuer Obstbäume oder die Planung von Kooperationen mit Hattinger Bildungseinrichtungen.

[1] Inwiefern diese Untersuchungen vielleicht sogar im Rahmen eines Programmes wie „Schools4future“ (Wuppertal Institut) organisiert werden können, bleibt allerdings noch offen.

 

Projektteam Klimacheck (Welper Verde)